Barhuf bei Olympia: Gold gibt es auch ohne Eisen

2022-07-22 09:23:43 By : Mr. D Wason

Wenn es um das Thema Eisen oder Barhuf geht, wird oft heiß diskutiert. Vor allem Springreiter schwören oft auf Eisen – für mehr Halt auf dem Boden. Geht es nicht ohne? Doch, das bewiesen Peder Fredricson und Henrik von Eckermann. Die schwedischen Springreiter waren mit ihren Pferden barhuf in Tokio – und holten sich Mannschafts-Gold!

Im Springreiten waren die Schweden in Tokio das Maß aller Reiter und sicherte sich Mannschafts-Gold – zum ersten Mal seit 97 Jahren! Dazu holte sich Peder Fredericon mit seinem Pferd H&M All Inn auch noch Einzel-Silber. Eine Sensation für das Team – und auch für die internationale Reitszene. Denn den Schweden gelang mit ihren Erfolgen noch etwas: Zwei Pferde gingen barhuf an den Start und zeigten damit, dass es Gold auch ohne Eisen gibt.

Dabei waren H&M All Inn und King Edward, das Pferd von Henrik von Eckermann, früher beschlagen. Doch vor zwei Jahren nahm Peder Fredericson die Eisen ab. „Ich habe einfach das Gefühl, dass er sich ohne besser fühlt“, sagte der 49-Jährige im Interview mit „Chronicles of the Horse“.

Und eisenlos sei auch beim Springen kein Problem. „Hier gibt es Gummimatten und keine Steine, dann braucht man keine Hufeisen.“ Und zum Ausreiten zieht er seinem 15-jährigen Wallach einen Hufschutz an.

Zu den Barhuf-Neulingen gehört dagegen Henrik von Eckermann. Er nutzte die Wettkampfpause während der Corona-Quarantäne, um es bei einigen Turnierpferden einmal ohne Eisen zu versuchen. „Meine Tierärztin findet es gut, die Pferde ab und zu ein paar Wochen barhuf laufen zu lassen“, erzählte der 40-Jährige im Interview mit „World of Showjumping“. Offen gibt er zu: „Ich hätte das nicht getan, wenn wir nicht diese unerwartete Pause gehabt hätten. Aber jetzt war ich neugierig.“ Und überrascht, wie gut sich seine Pferde fühlten, allen voran der elfjährige King Edward. „Er fühlt sich so wohler.“

Sein Fazit: „Jedes Pferd ist anders. Ich versuche immer aufgeschlossen zu bleiben.“

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Trotz ihrer Erfolge sind die beiden Schweden noch Barhuf-Pioniere im Spitzensport. Doch die Zahl der Anhänger wächst: Auch Christian Ahlmann (GER), Simone Delestre (FRA) oder Julien Epaillard (FRA) reiten ihre Pferde eisenlos. In der Dressur wurde das Thema Barhuf durch die britische Dressurreiterin Emma Hindle bekannt. Sie stellte ihre Grand Prix-Pferde mit großem Erfolg ohne Hufeisen vor: „Wie alle anderen dachte ich, ein Pferd brauche Eisen. Aber Pferde werden nicht mit Hufeisen geboren!“  

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