Achern / Oberkirch Kappelrodeck Pfiffige Ideen aus Kappelrodeck begeistern Abgeordnete Nachrichten der Ortenau - Offenburger Tageblatt

2022-09-10 11:23:15 By : Ms. Ira Wu

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Warum hat die Matteco GmbH einen Sonderpreis für Energie und Ressourceneffizienz beim Step-Award des FAZ-Fachverlags bekommen? Die Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß (SPD) erkundigte sich vor Ort bei Frank Fuhrer, Matthias Krieg und Bernd Krieg (von links). ©Michaela Gabriel

Vier Auszeichnungen und Förderpreise kann das junge Kappelrodecker Unternehmen Matteco schon aufweisen. Die Fördermittel sind den drei Machern hochwillkommen, denn mit umweltfreundlichen Gummimatten Märkte zu erobern, ist eine langwierige und teure Angelegenheit. Ihre Marktsondierung im ersten Jahr hat zu ersten Aufträgen geführt. Das erfuhr die Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß (SPD) am Montag, als sie sich vor Ort erklären ließ, was das Besondere an dem Produkt aus Kappelrodeck ist. 

»Wir haben inzwischen große Rollen unserer Matten aus Altreifenmehl für den Bau eines Fußballstadions in Polen geliefert«, berichtete Geschäftsführer Matthias Krieg. Das Recyclingmaterial, das jederzeit wieder recycelt werden kann, wurde dort unter den Beton der Tribünen eingebaut. Aktuell läuft eine Produktion für einen Baugroßhändler, der die schwarzen Matten aus Kappelrodeck als Akustiklager in Rohbauten anbieten will. Auch in Form von Montagepads finden sie Abnehmer. »Auf einer Bau-Messe in München hatten wir Gespräche mit einem großen Bauunternehmen«, berichtet Bernd Krieg: »Da könnte es um größere Mengen gehen.« Außerdem habe man gerade die größte deutsche Fluggesellschaft mit Mustern versorgt. Dort sucht man Matten, auf denen die Mitarbeiter an den Check-in-Schaltern bequemer stehen können. »Das hatten wir vorher noch gar nicht als Geschäftsfeld identifiziert, aber warum nicht?«, so Bernd Krieg. Eine riesige Wohnanlage in Berlin  braucht einen Erschütterungsschutz. Auch hier habe man ein Angebot abgegeben. 

Gleichzeitig hat das Unternehmen einen Prospekt erstellt, der sich an Pferdebesitzer wendet: Auf den Matten könnten Pferde besonders weich stehen, heißt es. Den Tierhaltern macht das Unternehmen die Zusage, dass für die Matten später keine Entsorgungskosten anfallen, weil die Firma sie zurücknehmen wird, um neue Produkte daraus herzustellen. Diese Idee gefiel der Bundestagsabgeordneten besonders. Unternehmensgründungen, die auf Nachhaltigkeit setzen, seien die, »die wir wollen und die wir brauchen.« Sie erkundigte sich, ob das Unternehmen an die nötigen Finanzmittel gut herankommt. 

»Es ist schwer. Die Banken wollen keine Risiken eingehen«, berichtete Bernd Krieg. Um das Eigenkapital zu verdoppeln und in eine zweite Press-Anlage zu investieren, spreche er derzeit mit privaten Investoren. Man verkaufe Anteile am Unternehmen an Menschen, die man kenne und die Vertrauen in die Idee haben: »Es wird uns gelingen«, so seine Prognose. Warten müsse jedoch das Vorhaben, die Matten aus Altreifenmehl für den Schienenbau an die Deutsche Bahn oder andere Bahnunternehmen zu verkaufen.

»Da hatten wir auch schon Anfragen aus dem Iran und aus China«, so Bernd Krieg: »Aber es stehen 100 000 Euro Vorlaufkosten im Raum.« Die nötigen Prüfungen und die Zertifizierung für den Bausektor sei man inzwischen angegangen und habe allein für die Zulassung eines Produktes 30 000 Euro investiert.