Viele Vorteile dank mehr Sauberkeit - Schweizer Bauer

2022-09-17 10:34:45 By : Ms. Ada Shen

Fressstände, geneigte Laufflächen und Sprinkleranlagen sind bauliche Massnahmen, um die Laufflächen im Laufstall sauber und rutschfest zu halten. Damit lassen sich Ammoniakemissionen reduzieren und die Klauengesundheit verbessern.

Ammoniakemissionen entstehen dort, wo der Harn auf dem Stallboden liegen bleibt und nicht gleich in die gedeckte Güllegrube abfliesst. Während in Anbindeställen die Exkremente der Kühe im Schwemmkanal hinter dem Läger aufgefangen und abgeführt werden, verteilen sie sich in Laufställen über die ganze Lauffläche.  Kühe stehen auf Podest

Je grösser die verschmutzte Fläche wird und je länger die Exkremente liegen bleiben, desto mehr Ammoniak entsteht. Dieser wird über die Luft transportiert und führt zur Überdüngung von Ökosystemen (siehe Kästchen). Die nassen Laufflächen weichen die Klauen auf, sodass die Gefahr von Klauenerkrankungen, insbesondere Mortellaro, grösser wird.

Die Generationengemeinschaft David und Beat Schwager in Wängi TG hat im Jahre 2014 einen neuen Laufstall mit Melkroboter gebaut, in dem sie zurzeit 60 Holstein Kühe hält. Obwohl viele Kühe beim Fressen sind, läuft der Schieber. Das ist deswegen möglich, weil die Kühe auf einem 12,5 cm hohen Podest vor dem Futtertisch stehen. Der Schieber läuft hinten vorbei, so dass die Kühe ihm nicht ausweichen oder über ihn steigen müssen. Das 165 cm lange Podest hat ein Gefälle von knapp 2% und ist mit Gummimatten belegt, damit die Kühe angenehm stehen.  Schieber läuft alle 30 Minuten

«Ich putze dort nie », sagt David Schwager. Es könne zwar vorkommen, dass eine kleine Kuh auf das Podest kote, aber das sei selten und erledige sich von selbst. Da der Schieber die Kühe beim Fressen nicht stört, kann er auch wäh-rend der Fresszeiten in Betrieb sein. Im Stall Schwager «läuft» er ausser in den nächtlichen Ruhezeiten der Kühe alle 30 Minuten. 

Im Laufgang zwischen den Liegeboxen gibt es einen zweiten Schieber, der sich in die Gegenrichtung bewegt. Beides sind Klappschieber mit einer Gummilippe, um den Betonboden sauber zu reinigen.

Erhöhte Fressstände, häufiger Schieberbetrieb mit Befeuchtung, Weidehaltung

Landwirtschaft Hauptverursacherin von Stickstoffeinträgen Erhöhte Stickstoffeinträge beeinträchtigen durch Überdüngung eine Vielzahl von stickstoffempfindlichen  Ökosystemen  und  tragen  zudem  zur Versauerung der Wälder bei. Rund zwei Drittel der Stickstoffeinträge stammen aus Ammoniakemissionen der Landwirtschaft, etwa ein Drittel stammt von Stickoxiden aus Verbrennungsprozessen. Mit dem Ziel, die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen, will der Bundesrat die Emissionen von Ammoniak um ca. 40 % und von Stickoxiden um ca. 50 % gegenüber 2005 reduzieren. (Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU)

Abtrennungen sorgen für Sauberkeit und Schutz

Mit dem Podest alleine kann der Fressplatz aber noch nicht sauber gehalten werden. Die Kühe dürfen nicht parallel zum Futtertisch stehen, da sonst auch Harn und Kot auf das Podest fallen würden. Das verhindern Abtrennungen entlang des Fressplatzes. Sie steuern die Kühe so, dass sie rechtwinklig zum Futtertisch stehen. Die Abtrennungen in Form flexibler Stangen geben nach, wenn die Kühe sie berüh-ren und gehen danach federnd zurück in die Ausgangstellung. 

Es sind dieselben Stangen, die man auch als einfache Abtrennungen zwischen Liegeboxen findet. Die Stangen halten nicht nur den Platz entlang des Futtertisches sauber und trocken, sondern verhindern auch, dassdominante Kühe den Fressplatz «abräumen», erklärt der Landwirt. Schwager hat nur nach jedem zweiten Fressplatz eine Stange angebracht. 

Der grössere Abstand zwischen den Stangen erlaubt es einer Kuh, sich am Fressplatz umzudrehen, wenn sie von hinten bedrängt wird. Dies kommt rangtiefen Kühen zugute. Die Kosten für den erhöhten Fressplatz und die Abtrennungen waren unerheblich, sagt Schwager. Für das Podest war nicht einmal zusätzlicher Beton nötig, da schon das Fundament höher gelegt wurde.

Grünlandbetrieb mit 50 ha LN. 75 Milchkühe, 25 Aufzuchtrinder, 7‘000 Mastpoulets, Photovoltaikanlage Generationengemeinschaft mit Vater Zwei Lehrlinge. Nebenverdienst als Melior-Fütterungsberater.

Eintrocknen des Kotes führt zu Schmierschichten 

Auf eine Harnrinne in der Mitte des Laufganges und auf ein beidseitiges Gefälle des Bodens zur Harnrinne hin hatte Schwager beim Bau des Stalles verzichtet. Er beobachtet, dass sich auf den Quergängen seines Stalles, die ein Gefälle von 2% aufweisen, vor allem im Sommer Schmierschichten bilden. Es ist vorgekommen, dass Kühe dort nicht nur ausgerutscht, sondern auch umgefallen sind. Man musste ihnen helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Schmierschichten entstehen dann, wenn die Oberfläche abtrocknet und darunter ein schmierig, feuchter Film verbleibt, erklärt Sabine Schrade von der Agroscope in Tänikon. Das sei allerdings nicht nur auf geneigten, sondern auch auf ebenen Flächen der Fall. Schrade empfiehlt deshalb eine Sprinkleranlage über den Laufgängen. Dank dieser lasse sich die Bildung einer Schmierschicht weitgehend vermeiden.

Sprinkler weichen Schmierschicht auf Es genüge, einmal am Tag die Lauffläche während 5 bis 10 Minuten mittels Düsen zu befeuchten, sagt Schrade. Das macht man am besten dann, wenn sich die Kühe nicht auf den Laufgängen befinden, zum Beispiel beim Melken oder während der Liegezeit. Die Feuchtigkeit weicht den am Boden klebenden Kot auf, so dass ihn der Schieber anschliessend lösen und entfernen kann. Geneigte Flächen  trocknen schneller ab als ebene. 

Das bringt nicht nur den Vorteil, dass es zu weniger Ammoniakemissionen kommt, sondern wirkt sich auch positiv auf die Klauengesundheit aus. Im Ausland werde aus diesem Grund grosser Wert auf geneigte Laufflächen gelegt, ergänzt Schrade. Schwager überlegt sich, in seinem Stall an besonnten Stellen Sprinkler einzubauen. Denn vor allem dort trockne die Lauffläche schnell ab. Unklar ist, ob Kühe schon 3% geneigte Festflächen als unangenehm zum Gehen empfinden, was Christian Manser von Landwirtschaftlichen Zentrum in Flawil zu bedenken gibt.

* Der Autor hat den Artikel im Auftrag der Messe Tier&Technik verfasst.

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